Veranstaltung: | LMV Bremen |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Anträge |
Antragsteller*in: | KV Nordost Bremen und Ralph Saxe (dort beschlossen am: 31.08.2016) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 10.09.2016, 10:45 |
A7: Grün bewahren - Baumschutz stärken
Antragstext
1. Das Budget für Baumpflege und Baumschutzbügel kontinuierlich zu erhöhen
2. Verkehrssicherheitsprüfungen von Bäumen auf Antrag auch von unabhängigen
Gutachtern durchführen zu lassen
Stefan Villena-Kirschner:
3. Ab sofort Nachpflanzungen im Verhältnis 1:1 gem. § 9 der Bremer
Baumschutzverordnung vorzunehmen
Stefan Villena-Kirschner:
Stefan Villena-Kirschner:
4. Den Baumschutz bei Bauvorhaben im öffentlichen und privaten Raum deutlich zu
verbessern und zu kontrollieren. Die Kontrollen sind von den Intervallen her zu
erhöhen. Es ist sicherzustellen, dass möglichst alle Baustellen – also auch
Tagesbaustellen bekannt und genehmigt sind. Bei einem größeren Umfang der
Baumaßnahme oder schützenswerten Baumbestand sind Baumgutachter zuzuziehen, die
den Baumschutz dokumentieren.
Stefan Villena-Kirschner:
5. Den Auftragnehmern bei Bauvorhaben eine Schulung in Baumschutz bei
Baumaßnahmen verpflichtend nachweisen
Stefan Villena-Kirschner:
6. Die Ahndung bei Verstößen gegen den Baumschutz zu verstärken bis zur
Nichtberücksichtigung für weitere Aufträge
7. Bei jeglichen Baumaßnahmen an Versorgungs-, Entsorgungs- und
Kommunikationsleitungen den Baumschutz bereits in der Planung zu
berücksichtigen.
Stefan Villena-Kirschner:
"Bei Planung und Bau von …leitungstrassen ist die Freihaltung und langfristige Sicherung von Baumstandorten zu gewährleisten."
Begründung
In Bremen gibt es rund 400.000 Bäume (Stand 2013), 70.000 sind sogenannte Straßenbäume. Sie prägen das Bild unserer grünen Stadt. Bremen verliert jedes Jahr rund 700 Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit. Durch urbane Stressfaktoren wie Streusalz oder Emissionen sowie verstärkt auftretende Hitze- und Trockenperioden sind Bäume besonders auf gärtnerische Pflege angewiesen.Das Bremer Umweltressort hat im Jahre 2013 aus finanziellen Gründen trotz den bekannten positiven Effekten von Bäume, gerade in der Stadt, den Verzicht auf Nachpflanzungen verkündet. Ein Beitrag im Weser Kurier vom 31. Mai 2014 trägt die Überschrift: „Schlusslicht bei der Grünpflege“, Bremen gibt deutlich weniger aus als andere Städte / Umweltbetrieb fährt Pensum zurück. Durch die Einsparungen wird natürlich an der Pflege der Bäume gespart, was wiederum Krankheiten wie Pilz- und Schimmelbefall begünstigt, zu mehr Totholz führt, was wiederum eine Verkehrsunsicherheit herbeiführen kann, so dass der Baum gefällt wird. Wir begrüßen, dass durch die Erhöhung der Mittel für den Umweltbetrieb Bremen um 3 Millionen im vergangenen Haushalt, Nachpflanzungen wieder realisiert werden und die Grünpflege weiter entwickelt werden soll.Immer mehr Bäume werden wegen Bauprojekten gefällt. Die Neubauten der Investoren belegen aus Gründen der Gewinnmaximierung immer größere Flächen auf den Baugrundstücken, Grünflächen werden überbaut oder versiegelt, Bäume müssen weichen. Hinzu kommt, dass die Beschädigung von Straßenbäume durch parkende Autos immer größere Ausmaße annimmt. Geld für Baumschutzbügel ist nicht vorhanden. Es gibt ein Kontrollproblem. Bei stichprobenartigen Kontrollen von Baustellen konnten in 60 % Verstöße gegen den Baumschutz festgestellt werden.Sparen beim Baumschutz wäre der falsche Weg. Bäume haben eine unverzichtbare Bedeutung für den Klima- und Umweltschutz, die Stadtentwicklung und die Lebensqualität. In Zeiten erhöhter Bautätigkeit steht der Baumschutz bei Bauvorhaben aus ökologischer Sicht im Fokus. Es gibt dazu zwar eine Richtlinie, die jedoch von vielen Unternehmern nicht oder nur mangelhaft umgesetzt wird. Hier muss stärker aufgeklärt und kontrolliert werden. Die Folge ist oftmals, dass während oder nach Baumaßnahmen Bäume so stark geschädigt sind, dass sie gefällt werden müssen. Oft geschieht dies auch erst nach einigen Jahren. Beweissicherung an Baustellen ist deshalb wichtig. Dies muss durch ausreichende Kontrollen der Baustellen verhindert werden. Ausdrücklich handelt es sich nicht um ein kleines Problem. Es ist davon auszugehen, dass sehr viele Straßenbäume schon geschädigt sind. Der schon angerichtete Schaden geht in Millionenhöhe.
Unterstützer*innen
- Maurice Müller
- Maike Schaefer
- Kirsten Kappert-Gonther
- Thomas Schäfer
- Ulf Jacob
Stefan Villena-Kirschner:
In diesem Zusammenhang lohnt sich im Übrigen auch ein Abgleich z.B. mit den Ergebnissen der aktuellen Fachwerkstatt zur Klimaanpassungsstrategie. Dem Baumschutz kommen dabei vor allem in den verdichteten Stadtquartieren eine wichtige Rolle zu.